Im vergangenen Jahr hat das Team um den Pflegewissenschaftler sowie gelernten Gesundheits- und Krankenpfleger Christian Buhtz der Universität Halle-Wittenberg eine Interview Studie mit Pflegenden über das Betreuer Tablet von Media4Care durchgeführt und veröffentlicht.
Die Idee.
Die Idee für die Studie entstand durch das immer relevanter werdende Thema Digitalisierung, das auch in der Pflege eine immer größere Rolle spielt. Der demographische Wandel hin zu einer stetig älter werdenden Gesellschaft wirft neue Herausforderungen für die Pflege auf. Der Einsatz von Technik zur Erleichterung des Pflegealltags erscheint demnach einleuchtend und ist auch kein neues Phänomen. Beispielsweise wird das deutsche Krankenhausinformationssystem (KIS) bereits seit den 1970er Jahren eingesetzt. Das KIS dient zur Erfassung von Patientendaten und nicht, wie das Betreuer Tablet, zur Arbeit mit den Patienten selbst. Das Betreuer Tablet zählt zur Kategorie der sogenannten “assistiven Technologie”.
Das Ziel.
Das Ziel der Studie ist es herauszufinden, wie Menschen, die das Media4Care Tablet bereits seit einiger Zeit für die Biografiearbeit einsetzen, die Arbeit mit dem Tablet einschätzen. Bei der Biografiearbeit beschäftigt man sich mit der Lebensgeschichte des Patienten, was zum besseren Verständnis der Bedürfnisse der Patienten verhilft und insbesondere bei demenzkranken Personen zur Stärkung des Erinnerungsvermögens beitragen kann.
Die Durchführung.
Dafür wurden vier Betreuungskräfte in drei Einrichtungen zur Nutzung des Tablets befragt. Alle Personen nutzen das Betreuer Tablet von Media4Care, das speziell auf die Arbeit mit pflegebedürftigen Personen mit und ohne Demenz ausgerichtet ist.
Den Interviewpartnern wurden sowohl Fragen zu ihrem eigenen Umgang mit dem Tablet, als auch der Interaktion der Senioren mit dem Gerät und der Integration der Tablets in den Pflegealltag gestellt.
Funktionen.
Das Tablet verfügt über sechs verschiedene Funktionen: Filme, Bilder & Texte, Profile, Spiele, Themen und Web.
Die Befragten gaben an, das Tablet sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppenbetreuung und unabhängig von vorliegenden Krankheitsbildern zu nutzen. Für die Gruppenbetreuung wird das Tablet mit einem größeren Bildschirm verbunden, besonders beliebt seien dabei Tierbilder und die verschiedenen musikalischen Inhalte, beispielsweise zum gemeinsamen Liedersingen. Auch die Bilder, Videos und Rätsel würden häufig verwendet werden.
Eine sehr schöne Beobachtung der Betreuenden ist, dass die Arbeit mit dem Betreuer Tablet eine beruhigende Wirkung auf die Senioren hat und sie durch das Wachrufen von Erinnerungen dazu angeregt werden über die Vergangenheit zu reden und so ihr Gehirn aktivieren.
Intensivierung.
Außerdem ermögliche das Tablet auch eine Intensivierung in der Pflege. Besonders bei Menschen mit fortgeschrittenen demenziellen Symptomen erleichtere das vielfältige Material die Biografie- und Aktivierungsarbeit. Das positive Feedback, das die Betreuenden selbst dadurch bekommen, mache das Arbeiten mit dem Tablet auch für sie zu einem positiven Erlebnis. Das Tablet wird dabei nicht als alleinige Beschäftigungsmethode angesehen, sondern als gemeinsames Vergnügen.
Vorteile für Pflegende und Pflegebedürftige.
Insgesamt wird die Nutzung des Tablets durch den Mehrwert für Betreuende und Patienten zugleich in der Studie als sehr positiv bewertet. Klar ist, dass das Betreuer Tablet nicht als einzige Methode in der Biografiearbeit genutzt werden sollte, sondern eine gute Mischung zwischen verschiedenen Hilfsmitteln gewählt werden sollte. Betont wird auch, dass für die erfolgreiche Nutzung auch entsprechende digitale Kompetenzen bei den Betreuenden vorhanden sein müssen.
Schulungen.
An entsprechenden Schulungen für das Betreuungspersonal auch in Form von Webinaren arbeiten wir bei Media4Care bereits und freuen uns dadurch in Zukunft mit unserem Betreuer Tablet eine noch größere Bereicherung für Pflegende und Pflegebedürftige sein zu können.