Versteckte Kostenfallen im Pflegeheim: Was Sie über Eigenanteile und Investitionskosten wissen müssen
Ein Umzug ins Pflegeheim ist ein großer Schritt. Abseits der komplexen emotionalen Herausforderungen, die dieser Übergang mit sich bringen kann, gibt es auch finanzielle Aspekte zu berücksichtigen. Nicht zuletzt die Kosten eines Pflegeheim-Platzes, die oftmals deutlich höher sind als erwartet und für die Bewohner und ihre Angehörigen eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen können. Aber welche Kosten kommen genau auf Sie zu und inwieweit können Sie diese selbst tragen? Dieser Artikel wird diese Fragen ausführlich beantworten.
Kosten für einen Pflegeheim-Platz
Die monatlichen Kosten für einen Platz im Pflegeheim können erheblich variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Die größten Costenfaktoren sind in der Regel die Pflege selbst, die Unterkunft & Verpflegung und die sogenannten Investitionskosten.
Pflege
Die Pflegekosten sind ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtkosten und können von der Pflegekasse übernommen werden, sofern der Versicherte einen anerkannten Pflegegrad ab 2 hat. Allerdings übersteigen die tatsächlichen monatlichen Pflegekosten oftmals die Leistungen der Pflegekasse, so dass ein Teil der Pflegekosten aus eigener Tasche getragen werden muss.
Unterkunft und Verpflegung
Zu den monatlichen Pflegeheimkosten gehören auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Da ein Zimmer oder Apartment in einem Pflegeheim vergleichbar mit einem Hotelzimmer mit Vollpension ist, können diese Kosten ebenfalls einen erheblichen Betrag ausmachen. Sie setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen, wie z.B. der Reinigung des Zimmers und der Gemeinschaftsräume, der Wartung und Instandhaltung des Gebäudes, der Wäscheversorgung und der Müllentsorgung, aber auch aus Kosten für Heizung und Strom sowie aus den Kosten für Veranstaltungen und Programme zur Förderung körperlicher und geistiger Aktivitäten.
Investitionskosten
Die Investitionskosten im Pflegeheim sind ein weiterer signifikanter Kostenposten. Sie sind vergleichbar mit der Instandhaltungsrücklage, die Sie eventuell aus Ihrer Mietwohnungsabrechnung kennen. Jedes Pflegeheim muss instandgehalten werden und die dabei entstehenden Kosten müssen von den Bewohnern getragen werden. Zu den Pflegeheim-Investitionskosten gehören unter anderem die Bau- oder Erwerbskosten der Einrichtung, Instandhaltungskosten, Miet- und Pachtzahlungen oder Abschreibungen und Darlehenszinsen sowie Kosten für Gemeinschaftsräume und -flächen, Küchen, Pflegebäder und deren Ausstattung.
Eigenanteil bei Pflegeheimkosten
Ein wichtiger Faktor bei den Gesamtkosten im Pflegeheim ist der Eigenanteil, den Versicherte selbst tragen müssen. Laut VDEK liegt dieser im Bundesdurchschnitt für das Jahr 2023 monatlich bei rund 2.411 Euro. Dieser Eigenanteil, auch als Pflegeheim-Zuzahlung bezeichnet, kann je nach Bundesland und Einrichtung aber auch höher oder niedriger ausfallen. Neben der Pflege selbst gehören auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung zu diesem Eigenanteil.
Wenn das eigene Einkommen und Vermögen für den Eigenanteil nicht ausreichen, können unter bestimmten Voraussetzungen nahe Angehörige oder das Sozialamt zur Kostenübernahme herangezogen werden. Kinder sind seit dem 1. Januar 2020 allerdings nur noch bei einem Jahreseinkommen von über 100.000 Euro und mehr zur Kostenübernahme verpflichtet.
Pflegekosten durch den Hausverkauf decken
Wenn es darum geht, die Kosten für den Eigenanteil aufzubringen, ist der Verkauf des Eigenheims für viele Menschen eine häufig genutzte Option. Dies kann auch vom Sozialamt verlangt werden, wenn die Rente und das Vermögen für den Eigenanteil nicht ausreichen. Allerdings bleibt eine Immobilie, die noch vom Ehepartner, minderjährigen Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen bew