Schreiben gegen die Vergänglichkeit

Demenz-Schreiben: Biografiearbeit

Das Schreiben ist eine früh erlernte Fähigkeit, die uns unser ganzes Leben begleitet. Sei es in der Schule, Ausbildung oder Universität, seien es offizielle oder private Briefe, Einkaufszettel oder Chats auf dem Handy oder dem Tablet – Dinge zu Papier bringen oder sie digital festhalten machen wir ständig und überall. Schreiben ist auch das beste Mittel gegen Vergänglichkeit, und ein treuer Helfer, wenn es darum geht, Erinnerungen festzuhalten.

 

Oft sind es Gerüche oder Melodien, die uns Situationen wieder so plastisch und lebendig vor Augen führen, als hätten wir sie gerade erst erlebt. Aber Erinnerungen sind flüchtig, mal abrufbar und mal nicht, und der Wunsch, sie festzuhalten, liegt nah. Dieser menschliche Impuls, gegen die Vergänglichkeit anzuarbeiten, ist nicht neu, das Tagebuch schreiben oder der Versuch, Situationen bildlich einzufangen, haben eine lange Geschichte. Je länger man lebt, desto größer ist der Fundus an Erlebtem, an gesehenen Orten und Momenten, geteilten Geschichten.

 

Die eigene Schreibwerkstatt

Diese zu Papier zu bringen und ein Buch über das eigene Leben schreiben, das ist für viele ein Traum. Diesen Traum aber auch in die Tat umzusetzen, davor schrecken viele zurück, dabei gibt es einige Tricks, die leeren Seiten zu füllen. Sei es für private Tagebucheinträge, einzelne Geschichten aus der Vergangenheit oder gar eine ganze Autobiographie, die auch für ein größeres Publikum bestimmt sein soll, einfach anfangen ist der beste Trick. Auch muss es nicht sofort ein zusammenhängender Text sein, Stichworte oder unzusammenhängende Erinnerungen tun es auch. Und wie generell bei Kreativprojekten gilt auch hier: Der Weg ist das Ziel. Sollte man jedoch das Gefühl haben, gar nicht in den Schreibprozess zu kommen und somit eher Verdruss als Spaß zu erleben, empfiehlt sich der Besuch einer Gruppe mit Gleichgesinnten. In Schreibwerkstätten können sich Menschen treffen und sich gegenseitig beim Schreiben unterstützen.

 

“Gut, dass wir gefragt wurden”

Es gibt aber nicht nur Gruppen, in denen beim Schreiben der eigenen Biografie geholfen wird, auch gibt es Biografiewerkstätten, wo Ehrenamtliche sich Geschichten aus dem Leben Anderer anhören und diese dann zu Papier bringen. Das erfordert natürlich Vertrauen zwischen den Erzählenden und den Interviewern, aber mit ein bisschen Zeit und Einfühlungsvermögen können für beide Parteien sehr gewinnbringende Momente entstehen. Die Werkstatt der Kirchengemeinde Farmsen-Berne beispielsweise kann auf eine 15-jährige Geschichte ihrer Biografiewerkstatt zuückblicken und hat inzwischen sechs Bücher veröffentlicht.

 

Der Blick zurück

Viele Momente, die wir erleben, rasen an uns vorbei, ohne dass wir sie richtig wahrnehmen, im Kopf schon mit dem nächsten beschäftigt. Das Schreiben bringt uns dazu, innezuhalten, und es hält fit, genauso wie das aktive Abrufen von Erinnerungen.  Nicht nur für einen selber, auch für das persönliche Umfeld sind festgehaltenen Erinnerungen aus dem Leben der Eltern oder der Großeltern ein wahrer Schatz. Persönliche Berichte von Zeitzeugen vergangenen Zeiten haben einen unschätzbaren Wert und lesen sich für die später Geborenen wie ein spannender Roman- wie war es, in den 1950ern groß zu werden, wie was das Leben in der DDR und was war das für ein Gefühl, als das erste mal ein Farbfernseher im heimischen Wohnzimmer auftauchte? Diese oder andere Fragen aus der eigenen, ganz persönlichen Perspektive zu beantworten und sie durch das Aufschreiben abrufbar zu machen, auch noch für die Ur-Ur-Ur-Enkel, ist für alle Seiten gewinnbringend, egal wie lang oder kurz, vollständig oder unvollständig das Schreibprojekt auch immer werden mag.

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