Pflegekrise: Höhere Beiträge für Vermögende gefordert

Die Caritas fordert angesichts der angespannten Lage im Pflegesektor, vermögende Bürger stärker zur Finanzierung der Pflege heranzuziehen. Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, plädiert dafür, leistungsfähige Senioren solidarisch an den Kosten zu beteiligen. Die steigenden Pflegekosten, verstärkt durch die demografische Entwicklung und die Corona-Pandemie, erfordern Reformen. Eine Idee ist die Pflegebürgerversicherung, bei der alle Pflegekosten übernommen und Eigenanteile abgeschafft werden sollen. Die Pflegeversicherung rechnet mit hohen Defiziten, was den Druck auf eine baldige Reform erhöht. Wie die Regierung reagiert, bleibt abzuwarten.

Im Hinblick auf die aktuell angespannte Lage im Pflegesektor fordert die Caritas, in Sachen Pflegefinanzierung vermögende Bürger stärker zu belasten. Eine solche Reform ist umstritten, aber notwendig, um die steigenden Kosten der Pflegeversicherung anzugehen.

Caritas und die Pflegefinanzierung: Vermögende stärker belasten

Eva Maria Welskop-Deffaa, die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, betont: “Es kann nicht sein, dass die Pflegeversicherung zuvörderst das Vermögen der Wohlhabenden schont.” Sie plädiert dafür, leistungsfähige Senioren und Seniorinnen solidarisch an den Kosten zu beteiligen. Dies ist Teil der Diskussion um fairen Risikoausgleich und die zunehmenden Herausforderungen für die Pflegeversicherung, die sowohl durch die demografische Entwicklung als auch die zusätzlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie gestärkt wurden.

Steigende Kosten und die Notwendigkeit von Reformen

Die finanzielle Situation der sozialen Pflegeversicherung ist derzeit stark angespannt. Die Belastungen durch die Corona-Pandemie und das starke Wachstum der Zahl der Pflegebedürftigen, das weit über die demografisch zu erwartenden Zahlen hinausgeht, haben zu enormen Belastungen geführt. Das Bundeskabinett hat sich daher mit möglichen Reformen zur Finanzierung der Pflege befasst.

Ruf nach einer “Pflegebürgerversicherung”

Unter den Reformvorschlägen steht die Idee einer Pflegebürgerversicherung im Vordergrund. Hierbei handelt es sich um eine Versicherung, in die mehr Menschen einzahlen und die alle Pflegekosten übernimmt. Eigenanteile, die derzeit oft unerschwinglich sind, wären null. Vorschläge für ein solches Modell liegen beispielsweise vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) vor. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel hat daher in einem Statement dringend Reformen gefordert.

Rote Zahlen und wachsender Druck

Die Pflegeversicherung rechnet für dieses Jahr mit einem Minus von 1,5 Milliarden Euro und bis 2025 dann mit 3,4 Milliarden Euro. Dies entspräche einer Beitragsanhebung von 0,2 Punkten. Bundeskanzler Olaf Scholz hat deutlich gemacht, dass eine Pflegereform angegangen werden muss. Beobachter rechnen damit jedoch nicht mehr vor der Bundestagswahl 2025.

Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf die steigenden Kosten und den wachsenden Druck im Pflegesektor reagiert. Solide Finanzierung und faire Lastenverteilung durch eine Reform der Pflegefinanzierung sind konkrete Lösungen, die diskutiert werden. Unter diesen Vorschlägen ist der Beitrag von vermögenden Bürgern ein wesentlicher Aspekt, um eine nachhaltige Pflegeversicherung zu gewährleisten.

Quellen und weitere Informationen

Dieser Artikel basiert auf Informationen, die auf der Webseite von Altenpflege Online veröffentlicht wurden. Für weitere Details und aktuelle Informationen, besuchen Sie bitte Altenpflege Online.

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