Der richtige Umgang mit Winterdepression bei Senior*innen

Der richtige Umgang-mit Winterdepression bei Seniorinnen

„Wer mit Winter-Depressionen endet, sollte mit Frühlings-Gefühlen anfangen“, sagte einst Autor Helmut Glaßl (*1950). Das Phänomen der dunklen Stimmung pünktlich zur grauen und dunklen Jahreszeit macht auch vor den Köpfen der Senior*innen keinen Halt; die Winterdepression. Mit Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit bis hin zu Reizbarkeit und körperlichen Erschöpfungssymptomen kann die saisonale Depression die ohnehin kalte und emotionale Zeit noch schwerer machen.

Doch wie der Name schon sagt, tritt die Winterdepression der Definition nach auch nur dann in den Wintermonaten auf. Wir erklären Ihnen, was dahinter steckt, was die Forschung als möglichen Auslöser vermutet und wie Sie mit unseren Inhalten und Tipps gut mit Betroffenen umgehen.

 

Was ist eine Winterdepression genau?

In der Fachsprache nennt sich die Winterdepression „Saisonal affektive Störung“, zu Englisch „Seasonal affective disorder“ oder kurz (und treffend) SAD.

Der einzige Unterschied zur allgemeinen Depression ist das Auftreten zu einer bestimmen Jahreszeit inklusive entsprechendem Verschwinden der Symptomatik.

In ihrem Beitrag über die verschiedenen Facetten der Winterdepression beschreibt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe es als: 

 

„ernste Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen tiefgehend beeinflusst, mit Störungen von Hirn- und anderen Körperfunktionen einhergeht und erhebliches Leiden verursacht“. 

Bei einer Winterdepression machen sich die Symptome während der kälteren Monate bemerkbar, besonders im Januar und Februar, wenn der Winter schon lange anhält. Anders als bei einer klassischen Depression berichten manche Betroffene hier von atypischen Symptomen, wie beispielsweise Heißhungerattacken statt Appetitlosigkeit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis statt Schlaflosigkeit. In der Forschung wird vermutet, dass die Winterdepression mit der biologischen Uhr zusammenhängt und dem Einfluss der Sonne, die wir im hiesigen Klima während der Wintermonate deutlich seltener zu Gesicht bekommen. Ein Bericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bestätigt auch, dass Lichttherapie zumindest eine kurzzeitige Besserung bewirkt, allerdings noch weiter und in Form von Langzeitstudien untersucht werden muss.

Wie äußert sich eine Winterdepression bei Senior*innen?

Ältere Menschen sind wegen ihrer eingeschränkten Mobilität und geringeren sozialen Kontakten oft anfälliger für Altersdepression und Stimmungstiefs. Während die Symptome für die Krankheit zwar – wie bei allem anderen auch – von Person zu Person variieren, haben wir die häufigsten Anzeichen für Sie gesammelt:

 

  • Erhöhtes Schlafbedürfnis & Müdigkeit
  • Reizbarkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Gefühle von Hilflosigkeit, Schuld, Pessimismus, Wertlosigkeit 
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • (vermeintlich grundlose) schlechte Stimmung
  • Appetitlosigkeit oder Heißhungerattacken
  • Verdauungsprobleme, Schmerzen und andere körperliche Beschwerden
  • Keine Lust auf Aktivitäten, Hobbys & Dinge, die normalerweise Spaß machen
  • Angst- und Trauerzustände
  • Suizidale Gedanken

 

Wenn Sie oder Ihre Angehörigen Hilfe benötigen, gibt es die Möglichkeit zum Austausch über die Chat-Funktion der Online-Seelsorge oder die Telefonseelsorge, die 24h erreichbar ist. Hier finden Sie die Telefonnummern: 0800/1110111, 116123 oder 0800/1110222

 

Und hier geht’s direkt zur Online Telefonseelsorge.

Der richtige Umgang mit Winterdepressionen für Angehörige

Gerade für Senior*innen ist es schwer, mit Depressionen umzugehen, weil sie aus einer Zeit stammen, in der kaum bis gar nicht darüber gesprochen wurde. Die Generation hatte oft durch Kriegserfahrungen keinen Raum für das Verarbeiten von Gefühlen. Vielen fällt es bis heute schwer, sich diesen Raum zu nehmen oder ein eigenes Bedürfnis dafür zu erkennen. Dass die mentalen Beschwerden neben den körperlichen immer mehr anerkannt werden, zeigt die Pflegereform aus 2016, seit der es die Möglichkeit gibt, einen Pflegegrad für Depressionen zu beantragen. Davon abgesehen können Sie als Angehörige oder Betreuungskräfte schonend und rücksichtsvoll mit den Senior*innen umgehen, um für Linderung zu sorgen.

[H4] Auf die Person eingehen

Die drei wichtigsten Aspekte im Umgang mit Betroffenen sind Zuhören und Akzeptieren und Unterstützen. Außerdem können Sie das Beibehalten von Routinen unterstützen, positiven Austausch begünstigen und jegliche Vorwürfe vermeiden. Um Ihnen alles Wissenswerte und praktische Tipps unserer Experten an die Hand zu geben, haben wir in unserem Leitfaden Depression alles für Sie zusammengefasst.

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