Digitale Pflegeanwendungen – Was es ist und was es für die Pflege bedeutet

digitale Pflegeanwendungen

Im Juni 2021 hat der Bundestag eine neue Pflegereform beschlossen. Die meisten der neuen Regelungen werden ab Januar 2022 in Kraft treten, die Reform umfasst unter anderem höhere finanzielle Zuschüsse für Pflegende.

Auch die häusliche Pflege soll durch Digitale Pflegeanwendungen, sogenannte DiPas, erleichtert werden. Was diese Pflegeanwendungen genau sind und wie sie die Pflege von Senioren erleichtern können, erfahren Sie in dem folgenden Artikel.

Was genau sind digitale Pflegeanwendungen bzw. DiPas?

Nachdem im Jahr 2020 die DiGas, die Digitalen Gesundheitsanwendungen in das Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte aufgenommen wurden, wurden nun auch die DiPas geschaffen. Unter Digitalen Pflegeanwendungen versteht man Applikationen für mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets sowie webbasierte Anwendungen für den Laptop oder PC. Das Senioren Tablet von Media4Care ist hierfür ein gut geeignetes Beispiel. 

Ziel der DiPas ist die Entlastung von Pflegenden durch digitale Systeme. Aber auch die zu Pflegenden können die DiPas unterstützen, beispielsweise über Übungen zur Stabilisierung des eigenen Gesundheitszustandes oder die Kommunikation mit der Familie oder Pflegekräften.

Die Zielsetzungen bei den DiPas

Die Lebenserwartung in Deutschland steigt stetig – Parallel dazu werden aber immer weniger Kinder in Deutschland geboren. Dies führt zu einem immer größer werdenden Anstieg der älteren Bevölkerung und somit auch zu einem Anstieg der Pflegebedürftigen. Die Pflegeverantwortung ist groß, die Belastung für die Familien ebenso. Das DVPMG-Gesetz (Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz) wird deshalb besonders Pflegenden eine große Wichtigkeit eingeräumt. Professionelle sowie private Pfleger sollen mit dem neuen Gesetz mehr Unterstützung erhalten.

Die Zielgruppen lassen sich wie folgt unterteilen: 

  • Pflegebedürftige Personen (in ambulanter Pflege), betrifft ca. 3,6 Mio. Menschen
  • Pflegende Angehörige, betrifft mehr als 5 Mio. Menschen und deren Unterstützer
  • Professionell Pflegende (z.B. ambulante Pflegedienste, keine stationären Einrichtungen)

Ziel ist es, diese drei Nutzergruppen bestmöglich kommunikatorisch miteinander zu vernetzen. Es wäre ratsam, zukünftig die stationären Einrichtungen auch noch mit einzubeziehen, da diese einen essentiellen Platz im Pflegesektor in Deutschland einnehmen. 

Diese drei Gruppen navigieren in vier DiPa-Kategorien: 

  • Betreuung und Kommunikation
  • Information und Administration
  • Körperliche Themen
  • Kognitive Themen

Im besten Fall breiten sich die Digitalen Pflegeanwendungen in den jeweiligen Kategorien über alle drei Gruppen aus, wobei es eine Herausforderung für Anbieter ist, alle Themen abzudecken.

So wird Senioren und der Pflege geholfen

Einer der großen Vorteile ist, dass die Beiträge für Pflegesachdienstleistungen für alle Pflegestufen ab Stufe 2 um 5% angehoben werden: 

  • Pflegegrad 2: ab 1. Januar 2022 724 Euro statt bisher 689 Euro
  • Pflegegrad 3: ab 1. Januar 2022 1363 Euro statt bisher 1298 Euro
  • Pflegegrad 4: ab 1. Januar 2022 1693 Euro statt bisher 1612 Euro
  • Pflegegrad 5: ab 1. Januar 2022 2095 Euro statt bisher 1995 Euro

Die Leistungen von Kurzzeitpflege werden ebenso um 10% angehoben, von 1612 Euro auf 1774 Euro pro Kalenderjahr. Beiträge für das Pflegegeld werden hingegen nicht angehoben. 

Die Vorteile für Senioren sowie für die Pflege dieser Menschen ergibt sich bereits aus den oben genannten Kategorien:

Betreuung, Information, Körperliche und Kognitive Themen. Ist mehr Budget für Pflegesachdienstleistungen sowie eine digitale Unterstützung der pflegenden Angehörigen vorhanden, so kann zukünftig auch besser nach digitalen Helfern gesucht werden. Die Hemmung, etwas auszuprobieren, um den Senioren in seinem Alltag zu unterstützen, sinkt. Besonders, weil die Gefahr, dass der Senior mit der Technologie überfordert sein könnte, eine omnipräsente Herausforderung für sich ist. 

Findet sich eine geeignete Pflegeanwendung, so kann dies eine große Entlastung für alle Beteiligten sein: der Pflegebedürftige erfährt eine direkt spürbare Verbesserung seiner Pflegesituation, zum Beispiel indem er ein Medium nutzt, welches die kognitiven Areale im Gehirn stimuliert. Für die Angehörigen ist es eine ebenso große Erleichterung, denn einige der Pflegeaufgaben können digital erleichtert oder sogar abgenommen werden. So können zum Beispiel Videobesuche mit dem Hausarzt vereinbart werden, womit der Transport wegfällt. 

Digitale Pflegeanwendungen – ein Beispiel

Ein Beispiel für eine Digitale Pflegeanwendung ist das Senioren Tablet von Media4Care. Das speziell für Senioren konzipierte Tablet deckt bereits viele Aspekte der oben genannten Bereiche ab, wie etwa Kommunikation. 

Hier ein Beispiel: die Seniorin Elise ist verwitwet und lebt alleine in ihrer Wohnung. Ihre kognitiven und körperlichen Fähigkeiten lassen langsam nach, und Elise ist auf die Unterstützung ihrer Kinder angewiesen. Zwar versuchen die Kinder, sich untereinander in der Pflegeverantwortung abzuwechseln, dennoch ist es eine große Belastung für die ganze Familie. Vor allem aber haben sie Angst, dass Elise nach und nach vereinsamen könnte. 

Hier kommt das Senioren Tablet ins Spiel: mit der einfachen Benutzeroberfläche ist es selbst für Elise, die nicht sonderlich technikaffin ist, ein leichtes, das Gerät zu bedienen. Schon bald hat sich die Familie die kostenlose Smartphone App heruntergeladen und kann jederzeit mit Elise telefonieren – Auch per Videoanruf. Wenn ihre Kinder gerade nicht da sind, schreibt sie gerne mit ihren Enkeln oder schaut sich die Bildergalerie mit allen Familienfotos an. 

Elises Kinder fühlen sich erleichtert, da sie nun in ihrem Pflegealltag von dem Senioren Tablet unterstützt werden. Manche Dinge können sogar über einen einfachen Videoanruf geklärt werden. Auch fühlt sich Elise ausgeglichener, da sie ihren Alltag sinnvoll füllen kann, zum Beispiel mit der Familienkommunikation oder mit einem der zahlreichen Spiele auf dem Tablet. 

Fazit

Nicht nur durch die Pflegereform, sondern auch durch die Einführung der DiPas wird der älteren Generation der Zugang zu digitalen Medien noch leichter gemacht. Die Hemmschwelle, sich digitaler Helfer zu bedienen, soll für den Senioren sinken und gleichzeitig die pflegenden Angehörigen in ihrem Pflegealltag erleichtern. 

Die Digitalen Pflegeanwendungen finden sich in vielerlei Bereichen wieder, zuvorderst aber in Kommunikation, körperlichen und kognitiven Aktivierungen sowie der Administration. Sie dienen dazu, die Vernetzung zwischen den Pflegebedürftigen, Angehörigen sowie unabhängigen, professionell Pflegenden zu verbessern. Anbieter, die crossmediale Lösungen entwickeln, nehmen hierbei eine besondere Stellung ein: das Vereinen der Themenbereiche sowie die Ansprache aller Nutzergruppen stellt das Ziel dar.

 

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