Die steigenden Pflegekosten und die damit verbundenen finanziellen Belastungen für Pflegeheimbewohner und deren Familien sorgen in Deutschland für zunehmende Sorgen. Die AOK Sachsen-Anhalt warnt vor diesem alarmierenden Trend und fordert dringende Reformen. Lassen Sie uns die aktuelle Lage in der Pflege insbesondere in Sachsen-Anhalt beleuchten und die dringend notwendigen Lösungsansätze, welche die AOK vorschlägt, analysieren.
Pflegekostensteigerung – eine besorgniserregende Entwicklung
Die AOK Sachsen-Anhalt teilt mit, dass die steigenden Kosten im Pflegebereich besorgniserregend sind. Im Geschäftsjahr 2023 hat die Pflegekasse der AOK Sachsen-Anhalt Ausgaben in Höhe von 1,2 Milliarden Euro geleistet. Dies beinhaltet rund 620 Millionen Euro für ambulante und 550 Millionen Euro für stationäre Leistungen. Im Vergleich zum Jahr 2017 sind die Ausgaben um fast 47 Prozent gestiegen. Auch die Zahl der Pflegebedürftigen ist seit der Reform von Pflegestufen zu Pflegegraden im Jahr 2017 um 50 Prozent auf über 166.000 Menschen gestiegen.
Pflegeversicherungsbeiträge und Eigenanteile steigen weiter
Die AOK Sachsen-Anhalt weist auf ein Defizit hin, das sich auch für 2025 abzeichnet. Es wird erwartet, dass der Beitragssatz zur Pflegeversicherung weiter steigen wird und dies betrifft alle Kassen und alle Versicherten bundesweit. Zudem würden auch die Eigenanteile für Pflegeheimbewohner weiter steigen, wenn es keine Reformen gibt. Der durchschnittliche Eigenanteil lag 2023 in Sachsen-Anhalt bei 1.800 Euro pro Monat, das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Ausbildungskosten für Pflegekräfte
Eine schnelle Entlastung der Pflegebedürftigen in Pflegeheimen sehen die Verantwortlichen der AOK Sachsen-Anhalt darin, die Ausbildungskosten für Pflegekräfte aus den Eigenanteilen der Pflegebedürftigen herauszunehmen. Dieses Versprechen steht im Koalitionsvertrag der Ampelfraktionen im Bund und sollte endlich eingelöst werden, so die dringende Forderung der AOK.
Investitionskosten der Pflegeheime
Ein weiterer Vorschlag der AOK besteht darin, die Investitionskosten der Pflegeheime nicht länger den Pflegebedürftigen aufzubürden. Diese Kosten sollten stattdessen von den Ländern im Rahmen der Daseinsvorsorge übernommen werden. Das wäre eine weitere Entlastung der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen.
Soziale Pflegeversicherung
Außerdem fordert die AOK, kostendeckende Beiträge zur sozialen Pflegeversicherung für Bürgergeld-Empfänger einzuführen. Dieser Punkt ist ebenfalls im Koalitionsvertrag festgeschrieben und sollte nach Meinung der AOK umgesetzt werden.
Fazit
Die Situation in der Pflege ist prekär und eine schnelle Lösung des Problems wird benötigt. Die steigenden Kosten stellen eine besondere Herausforderung dar, die sowohl von den Pflegekassen als auch von der Politik angegangen werden muss. Konkrete Lösungsansätze liegen auf dem Tisch. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie schnell diese umgesetzt werden und ob sie der aktuellen Situation gerecht werden.
Für weitere Informationen verweisen wir auf die vollständige Quelle: https://www.altenpflege-online.net/aok-pflegekosten-explodieren-reformen-noetig/